maikäfer auf schreibtisch.
nun habe ich auch mal eine abiturprüfung abgelegt, meine erste um die aussage zu präzisieren. und zwar in meinem leibundmagenfach musik.
ein netter, aber bis aufs letzte korrekter und geordnet vorgehender, mss-leiter betritt vor mir den musiksaal und setzt sich an das pult. plätze werden ausgelost, mir wird nummer 2 zuteil. es folgen einige erläuterungen zum prozedere und den formalien, über die sowieso schon alle aufgeklärt sind. die korbtragenden abkacker lachen über meine stilsichere, prêt-à-porter, transparente krokodillederplastiktüte gefüllt von für einen ausgedehnten polarurlaub sufficiten nahrungs- und aufputschmitteln, ersatzbatterien, ersatzkopfhörer, ersatzkuli, ersatzersatzersatzding!
den ominösen umschlag mit den durch das bildungsministerium genehmigten themen darf eine schülerin öffnen und man verkündet: "thema a oder c" sind zu bearbeiten. der blick schweift über die blätter. ersteres handelt von schuberts 'wandererfantasie', welche sich rein zufällig in der rechten spalte befindet (er...ererer ist ein...ein seher!), und dem vergleich selbiger mit einem kunstlied ebendieses komponisten. innerlich lege ich mich vom thema höchst euphorisch gestimmt zu diesem zeitpunkt schon fest. bei genauerem studium der aufgaben, machen mich allerdings die frühere kursarbeit zum thema kunstlied und die scheinbar minimal differenzierten fragestellungen, wie 'weisen sie den typischen fantasiecharakter nach!' oder 'welche abschnitte stehen in bezug zur biographie schuberts (identifikation)', unsicher und veranlassen mich zur beschäftigung mit dem alternativen themenvorschlag.
thema: 'tendenzen der entwicklung in der tonalität im ersten drittel des zwanzigsten jahrhunderts'.
die erste frage bezieht sich auf ein zitat camille saint-saëns zu ebendieser entwicklung, welches näher erläutert und mit beispieln belegt werden soll. fein! auslotung der grenzen der harmonik durch starke alterationen wie beispielsweise bei bruckner oder wagners tristan-akkord (doppeldominante h-dur mit tiefalterierter quint und sextvorhalt), renaissance der alten kirchentonarten sowie eröffnung neuen tonmaterials wie pentatonik, slendro/pelog, ganztonleiter (vgl. debussy: la fille aux cheveux de lin, pagodes, estampes, suite bergamasque), emanzipation der dissonanz im expressionismus (strawinsky: le sacre du printemps) und schließlich die entfernung von jeglicher harmonischen zentrale bis zur atonalität (zweite wiener schule: alban berg, arnold schönberg, anton webern).
die zweite frage beinhaltete die interpretation, analyse, einordnung von verschiedensten hörbeispielen sowie die untersuchung ihrer stilistischen merkmale unter bezug auf saint-saëns thesen.
unter den stücken befanden sich eines von debussy (wer hätt's gedacht!), zwei von charles ives und eines von gustav mahler. das wegfallen des bártók-stücks war schade, das des dritten ives-stück umso weniger.
abschließend war eine zehntaktige, mindestens zweistimmige zwölftonkomposition zu erstellen.
alles in allem war mir das bildungsministerium wohl im gegensatz zu der deutschlerngruppe wohlgesinnt.
jou! merci!
ein netter, aber bis aufs letzte korrekter und geordnet vorgehender, mss-leiter betritt vor mir den musiksaal und setzt sich an das pult. plätze werden ausgelost, mir wird nummer 2 zuteil. es folgen einige erläuterungen zum prozedere und den formalien, über die sowieso schon alle aufgeklärt sind. die korbtragenden abkacker lachen über meine stilsichere, prêt-à-porter, transparente krokodillederplastiktüte gefüllt von für einen ausgedehnten polarurlaub sufficiten nahrungs- und aufputschmitteln, ersatzbatterien, ersatzkopfhörer, ersatzkuli, ersatzersatzersatzding!
den ominösen umschlag mit den durch das bildungsministerium genehmigten themen darf eine schülerin öffnen und man verkündet: "thema a oder c" sind zu bearbeiten. der blick schweift über die blätter. ersteres handelt von schuberts 'wandererfantasie', welche sich rein zufällig in der rechten spalte befindet (er...ererer ist ein...ein seher!), und dem vergleich selbiger mit einem kunstlied ebendieses komponisten. innerlich lege ich mich vom thema höchst euphorisch gestimmt zu diesem zeitpunkt schon fest. bei genauerem studium der aufgaben, machen mich allerdings die frühere kursarbeit zum thema kunstlied und die scheinbar minimal differenzierten fragestellungen, wie 'weisen sie den typischen fantasiecharakter nach!' oder 'welche abschnitte stehen in bezug zur biographie schuberts (identifikation)', unsicher und veranlassen mich zur beschäftigung mit dem alternativen themenvorschlag.
thema: 'tendenzen der entwicklung in der tonalität im ersten drittel des zwanzigsten jahrhunderts'.
die erste frage bezieht sich auf ein zitat camille saint-saëns zu ebendieser entwicklung, welches näher erläutert und mit beispieln belegt werden soll. fein! auslotung der grenzen der harmonik durch starke alterationen wie beispielsweise bei bruckner oder wagners tristan-akkord (doppeldominante h-dur mit tiefalterierter quint und sextvorhalt), renaissance der alten kirchentonarten sowie eröffnung neuen tonmaterials wie pentatonik, slendro/pelog, ganztonleiter (vgl. debussy: la fille aux cheveux de lin, pagodes, estampes, suite bergamasque), emanzipation der dissonanz im expressionismus (strawinsky: le sacre du printemps) und schließlich die entfernung von jeglicher harmonischen zentrale bis zur atonalität (zweite wiener schule: alban berg, arnold schönberg, anton webern).
die zweite frage beinhaltete die interpretation, analyse, einordnung von verschiedensten hörbeispielen sowie die untersuchung ihrer stilistischen merkmale unter bezug auf saint-saëns thesen.
unter den stücken befanden sich eines von debussy (wer hätt's gedacht!), zwei von charles ives und eines von gustav mahler. das wegfallen des bártók-stücks war schade, das des dritten ives-stück umso weniger.
abschließend war eine zehntaktige, mindestens zweistimmige zwölftonkomposition zu erstellen.
alles in allem war mir das bildungsministerium wohl im gegensatz zu der deutschlerngruppe wohlgesinnt.
jou! merci!
[ florestan | 2005-01-14 ]
wenn ich ich die Wahl gehabt hätte, auch Thema C gewählt.
Keine papillons mehr?
Ich wünsche dir auf jeden Fall gutes Gelingen und viel Erfolg bei den
noch folgenden Abiturprüfungen!
Clara